Montag, 30. November 2009

vietnam zweierlei! ein kurzes update aus hoi an




heute ist in zweierlei hinsicht ein denkwuerdiger tag im bezug auf meine reise. denn ab morgen...
  1. ...breche ich meine vietnam-reiseregel, denn ich habe schon das ticket zur ersten stadt, die nicht  H als anfangbuchstaben hat, gebucht. nha trang, eine stadt mit angeblich schoenen straenden und laut wetterbericht moeglicherweise schlechtem wetter, wird wahrscheinlich die ausnahme bleiben, den bisherigen stationen hanoi - halong - hue und hoi an wird dann nur mehr ho chi minh city hinzugefuegt.
  2. ... koennen die verbleibenden tage bis zum rueckflug an den fingern und zehen abgezaehlt werden.


      der erste punkt ist im grossen und ganzen nur ein witziges detail am rande, der zweite punkt liess hingegen gestern eine art torschlusspanik hochkommen. 'was gibt es nicht noch alles zu sehen' und 'auf was soll ich mich beschraenken' waren die fragen, die mir nicht aus den kopf gehen wollte. nur bringt einem meiner meinung nach reisen wenig bis nichts, wenn ich moeglichst viele stationen in der verfuegbaren zeit unterbringen will. das tempo, in dem ich mich durch vietnam bewege, ist mir eigentlich zu schnell. ich brauche erst mal ein oder zwei tage, um ueberhaupt richtig angekommen zu sein. wenn man von einem auf den anderen tag so grosse distanzen zuruecklegt, steht zwar der koerper physisch an einem anderen ort, alles psychische laesst sich weit aus mehr zeit. vielleicht is das auch der grund, warum ich mich in vietnam verglichen zu nepal weniger einleben und anfreunden konnte. durch das schnelle reisen entgeht einem die moeglichkeit die ansessigen naeher kennenzulernen, die speziellen schoenheiten abseits von menschenmassen ausfindig zu machen und etwas von der kultur aufzusaugen. und das ist fuer das eigentliche, den die braeune der haut vergeht, freundschaften und die erfahrungen koennen das leben veraendern!




      interessant ist es auch zu sehen, mit wie wenig man eigentlich sehr gut zurecht kommen kann. einen relativ grossen teil der angehaeuften besitztuemer sind verzichtbar. ein eindrueckliches bespiel kommt mir taeglich unter: die kueche! klar ist es nett, wenn die regale und kaesten durch eine menge an geraetschaften ihrer aufgabe als stauraum gerecht werden. die ausstattung den von mir bereisten kuechen faellt dabei wesentlich spartanischer aus, dafuer wird es aber regelmaessig benutzt. deshalb hoffe ich, dass diese weisheit nicht nur in meinem kopf gespeichert, sondern auch im weiteren leben umgesetzt wird. das sind ja bekanntlich zwei paar schuhe.




      hier in hoi an, wo man als tourist ziemlich im mittelpunkt des interesses der einheimischen steht, ist mir das sprichwort "was du nicht willst, das man dir tut, das füge keinem anderen zu" oefters in den sinn gekommen. gerade dieses prinzip der gegenseitigkeit, dass nicht nur in diesem satz sondern auch in den meisten religionen verewigt ist, stellt fuer mich den schluessel zu einer gelungenen reise dar. ein grantiges gesicht macht menschen nicht unbedingt freundlicher und erweckt sympathien.











      besonders schwierig (aber dadurch auch wirklich interessant) wird es, wenn menschen mit unterschiedlichen vorstellungen und verschiedener sozialisation aufeinandertreffen. was fuer den einen als nicht stoerend empfunden wird, ist fuer den anderen nervig ohne ende. wenn man sich ohne die fassung zu verlieren mit unnachgibigen strassenverkaeufern, nervigen motorradvermietern, anstrengenden busfahrern und sturen hotelbesitzern auseinandersetzt und dabei noch ein laecheln austauscht, sollte es dann mit leuten aus dem eigenen kulturkreis nicht eigentlich leichter sein? und wieder mal ist es nur theoretisch so leicht wie beschrieben, da das hirn zu oft den pfad der rationalitaet und logik verlaesst und auf konfrontationskurs geht



        kurz gibt es noch ein kleines reiseupdate aus vietnam. zuletzt habe ich mich aus hanoi gemeldet und wollte mit dem bus gleich nach hoi an weiterfahren. nach ungeschuetzten verkehr hat sich mein bestes teil leider einen virus eingefangen und ich habe eine nacht in hue verbracht, um diesen wieder loszuwerden.



        um die wilden fantasien gleich wieder zu zerstreuen, die naehere erklaerung: beim bilder uploaden auf einem oeffentlichen computer im hostel hat sich ein virus auf der sd-karte eingenistet, die die fotos der letzten 4 tage abgespeichert hatte. dank netter unterstuetzung habe ich den virus los werden und alle fotos auf dvd brennen koennen. am naechsten tag komme ich in hoi an an, von wo aus ich jetzt auch den blog schreibe. auf dem weg dorthin tangieren wir danang (3. groesste stadt vietnams), wo entlang des strands suedlich der stadt die hotels und riesigen resorts wie schwammerl aus dem boden schiessen.











        hoi an kann neben offeneren menschen auch mit einer wunderschoenen altstadt aufwarten. die eigentliche sehenswuerdigkeit fuer die meisten touristen ist die unglaubliche dichte an schneidern und schuhmachern. daran komm auch ich nicht vorbei, habe mir bei dieser gelegenheit einen brauchbaren massgeschneiderten anzug (um herrn figl aus seiner anstellung als mein anzugsverleiher entlassen zu koennen) und paar hemden zugelegt.







        getroffen habe ich auch wieder alte bekannte, sean und rose von der halong bay, james aus vientiane und mathieu, der mich offensichtlich stalkt. der abend wird im englischen stil bestritten, von dem lokalen draught beer, das umgerechnet um die 15 euro cent kostet, wurde das eine oder andere glas geleert. musikalisch wurden wir von einer gruppe lustiger, aelterer (ich hoffe, mit der bezeichnung veraerger ich nicht alle sich im mittelalter befindlichen) unterhalten. ich habe viel zeit am markt, in dem netten vegetarischen restaurant und am fluss verbracht und dabei endlich wieder einmal zeit gehabt, meine gedanken zu ordnen.









        ich wuensch euch was, pfiat eich!



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