Montag, 2. November 2009

GMG... makes me dynamite!



das ist ein eingeschobener artikel von meinem bangladesch aufenthalt (der artikel von den letzten tagen in nepal wird baldigst, genauso wie die visuellen ergaenzungen zu diesem bericht, nachgeliefert). weiters ist der blog eine art blitzableiter fuer mich, um etwas von meinem aerger abzubauen und verschafft mir noch etwas zeit, die nepalerlebnisse fertig zu verarbeiten, um dann einen reflektierteren bericht ueber MEIN nepal, so wie ich es erlebt und kennen gelernt habe, zu schreiben (sollte aber bald kommen, dass ich dann nicht in verzug mit den laos blogs komme). damit ich aber nicht jetzt schon sentimental werde, die spannung aus dem naechsten blog nehme und keine beschwerden bezueglich themenverfehlung bekommen, setze ich dort fort, wo die ueberschrift begonnen hat. beim abflug in kathmandu mit gmg-airlines.


zur erklaerung, die airline, die es bei jeden flug geschafft hat, mindestens eine stunde verspaetet zu sein, sollte mir laut reisebuero einen transport nach dhaka city und hotel zur verfuegung stellen. ich hab mich ja darauf auch schon einigermassen gefreut, da mir zwei leute unabhaengig voneinander erzaehlt haben, dass es einige wirklich interessante plaetze geben soll. soweit, sogut.

also mit einer stunde verspaetung lande ich gegen halb 6 wieder in dhaka, der flughafen ist nicht so heruntergekommen und klein, wie ich ihm vom hinflug in erinnerung hab. ich folge der netten dame von gmg und warte mit knapp 90 nepalesen im transit bereich. ich hab schon mitbekommen, dass die meisten nach malaysia fliegen, aber das ich der einzige bin, der nach bangkok will, war mir nicht ganz klar. darum werde ich auch recht stiefmuetterlich behandelt. nach 1 1/2 stunden denk ich mir, dass da irgendwas nicht ganz so ablaeuft, wie ich mir das vorgestellt habe. darum begebe ich mich auf die suche nach einem gmg-mitarbeiter, was der sprichwoertlichen suche nach der nadel im heuhaufen gleichgekommen ist. die hat naemlich bis zum abflug der malaysia-maschine gegen halb 10 gedauert, wo mir dann endlich erklaert wurde, dass es fuer mich keinen hotel transport gibt. wenn ichs doch vorziehe, muesst ich visum und hotel von meinem budget loehnen. mit dem visum haett ich ja gerechnet, aber dass ich dann noch naechtens in einer unbekannten stadt nach einem quartier suche und am naechsten tag eh schon wieder um 11.30 am flughafen sein sollte, hat mich dazu gebracht, dass ichs mir im wartebereich haeuslich gemacht habe. die tibetanische gebetsflagge von meinem italienischen hippiefreund alvaro, schlafsack und rucksackpolster haben das ihre beigetragen, dass ich zumindest ein paar stunden schlaf ergattert habe.


um 3 uhr nachts weckt mich ein gmg-mitarbeiter, dass zweite mal, dass ich diese seltene und bald durch mich bedrohte spezies erblicke. in einem restaurant komm ich dann zu meinem spaeten abendessen.
solang die nepalesen da waren, wars auch wirklich lustig.


mit dipak, der als security guard fuer 3 jahre auswandert, um geld zu verdienen, habe ich dann schifferlversenken gespielt, mit dem woerterbuch haben wir uns gegenseitig in den muttersprachen korrigiert (wobei sowohl er als auch ich talent fuer die andere sprache haetten). als der flieger nach malaysia abgehoben ist und ich dann allein war, habe ich versucht, mich mit den herumkrabbelnden kakerlaken anzufreunden, um einen globalen waffenstillstand zu vereinbaren.


weiters hab ich, trotz anstrengender versuche es zu verhindern, eines der klos benutzen muessen. ich habe keine ahnung, was sowohl benutzer als auch betreiber bzw. putzpersonal sich dabei denken, aber ich habe, bevor ich mich in eine der kammer des schreckens gewagt habe, alle bekannten gebete aus der aktiveren glaubenszeit ("komm herr jesus, sein unser gast; segne, was du uns bescheret hast" war irgendwie das einzige, was mir in diesem traumatischen moment eingefallen ist - und nicht umbedingt so passend) laut vorgebetet, damit mir wer auch immer beistehe und ich mit keinem koerperteil oder kleidungsstueck irgendetwas beruehre. puhh, schon wieder drifte ich in die pathetische Uebertreibung ab, wahrscheinlich der schlafmangel in kombination mit jede menge knabberzeug, aber mir war jedes loch in nepal lieber als das.


und so fuehre ich ein leben wie tom hanks in "terminal", gefangen auf einem flughafen (hoffentlich wirklich nur einen tag), warte auf meine cathrin zeta und versuche geld durch massagen auf behaarten ruecken und noch behaarteren ... ; nein, auch das geht ueber die grenzen der realitaet.


ich habe zwei indische "zimmerkollegen" mit denen ich zwischen meinen schlafversuchen plaudere. ausserdem hab ich fast den besuch eines gmg-mitarbeiters (der 3te, ich fuehle mich schon fast verhaetschelt) verpasst, der mich nur dank des hinweises eines anderen passagiers beim internet-point ausfindig gemacht hat.


nachdem er kurz mit meinem pass verschwunden ist, hat er mich beim zurueckkommen ermahnt, ich soll mich gefaelligst beim transit desk von gmg aufhalten. ich habe jetzt mein gepaeck auf rollen verlagert und pendle zwischen internet point, der jetzt aber meistens besetzt ist und wartebereich hin und her. gluecklicherweise war ich rechtzeitig zum fruehstueck zurueck, dass mir ans "bett" serviert wurde.


dort kostet das kleine kit kat zwischen 70 und 90 taka, je nachdem, wie sehr einem der verkaeufer gerade bescheissen will. das ist ja eines der dinge, die ich in diesen laendern wirklich hasse, keine preisschilder und als tourist ist man am ende der dumme. darum boykott dem snackpoint! weil das schlimme ist, ein kit kat entspricht zwei lecker kuchen und einem milk tea oder zwei vollen essen bei meinem geliebten tandoori restaurant! wie wird das erst in oesterreich sein...




wie auch immer, eine empfehlung bekommt diese airline auf keinen fall. auch mit den menschen, die hier arbeiten aber auch zum teil die anderen fluggaesten kann ich mich nicht so recht anfreunden. im gegensatz zu nepal wird hier mit laecheln mehr als sparsam umgegangen! und so stelle ich mir die frage, ob die ersparnis von umgerechnet 100 euro wirklich einen ganzen urlaubstag warten wert ist? wenn ich auf die wundervollen bekanntschaften und erlebnisse in kathmandu zurueckblicke, kann ich trotz des begrenzten reisebudgets und des daraus notwendigen sparkurs diese frage eigentlich nur mit NEIN beantworten.


aber fuer irgendwas wirds schon gut gewesen sein, sonst wuerd das nicht passieren. ausserdem gibts nichts zu beschweren, wenn diesmal ein verspaetungsfreier flug stattfindet, geniesse ich in genau 11 stunden lecker thai essen, eine entspannende massage und zum leidwesen der fusspflegerin eine pedikuere (nach 4 wochen wanderschuhen ist das das mindeste, was ich meinen geplagten fuessen zurueckgeben kann).


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