Mittwoch, 28. Oktober 2009

wenn der wahnsinn zum alltag wird



aus einem kleinen internetcafe, dass in einer noch kleineren seitenstrasse in der naehe thamels ist, melde ich mich, inspiriert durch dr. alban, meat love und den groessten hits der 80er, um die neueste kunde zu verbreiten.



ich bin heil zurueck vom rafting, ein wirklich schoenes erlebnis. nicht so ganz die grosse aktion, die ich mir erhofft habe, aber auf alle faelle ein guter einblick in eine tolle sportart. zwei tage auf dem trisuli river, mit uebernachtung am strand. und vor allem habe ich eine total andere landschaft nepals kennengelernt, die mit der langtang bergwelt bis auf die unglaubliche schoenheit wenig gemeinsam hat. bilder kann ich euch diesbezueglich keine liefern, weil ich die kamera nicht aufs raftingboot mitgenommen habe.



ein weiteres highlight war die 5-stuendige busfahrt auf dem highway. dieser begriff steht in keinem zusammenhang mit dem, was wir unter highway verstehen wuerden. ich erklaer mir diese bezeichnung aus dem zusammenfuegen der zwei eigenschaften, die dieser unfrastrukurellen einrichtung einfach nicht abzusprechen sind: er ist ziemlich hoch ueber dem seeniveau und irgendwie kann man einen weg erkennen. trotzdem gibt es spurrinnen, die in oesterreich schon eine eigene bezeichnung als tal haetten und schlagloecher, in denen ganze autos verschwinden koennen. wie auch immer, zum rafting hin sind wir im noblen touristenbus gefahren, mit sitzplatz, belueftung, stossdaempfer und allem, was man so in europa als normal ansieht. zurueck (und das war mein ausdruecklicher wunsch, seit ich das das erste mal gesehen hab) gings dann auf dem dach eines durch sticker zusammengehaltenen buses. die ersten zwei stunden liegend eher im hinteren "abteil", dann freundete ich mit sisyl an, mit dem ich mir gemeinsam den platz ueber der fahrerkabine teilte. und gemeinsam auf der fahrerkabine sitzen verbindet, da es hier weniger moeglichkeiten zum anhalten gibt! nicht nur, weil man gemeinsam die gleiche menge staub einatmet und die lebenserwartung durch die abgase um dieselbe anzahl um monaten beraubt wird; man sichert den anderen, indem man seine arme umschraenkt.



um klarzustellen (damit ich der besorgten muetter oder uebervorsichtigen tanten gleich den wind aus den segeln nehme), es war in keinem moment so, dass ich a la cliffhanger um mein leben kaempfen musste, aber diese ploetzlichen bremsmanoever und scharfen kurven, da ist es doch ein gutes gefuehl, wenn man sich zusaetzlich auf wem verlassen kann. unsere gespraeche, wenn wir uns nicht gerade vor staubwolken in unseren pullovern versteckten, drehten sich unter anderem um die schwierige lage in nepal.



im staat rennt es alles andere als rund, wasserversorgung und strom sind grosse sorgenkinder der infrastruktur. die medizinische versorgung und arbeitsplaetze sind bei weitem nicht ausreichend. politisch habe ich zu wenig einblick, aber die situation ist alles andere als stabil, da die entmachteten maoisten die jetzige regierung (die ebenfalls oft im kreuzfeuer der oeffentlichen kritik aufgrund von machtmissbrauch und aehnlichen steht) stuerzen wollen. aber das ist wohl ein typisches schicksal eines landes mit dem versuch, sich wirtschaftlich im eiltempo richtung westliche welt zu bewegen. was sich in europa und amerika langsam entwickelen konnte, soll da innerhalb weniger jahrzehnte stattfinden. es passt halt irgendwie alles noch nicht so ganz zusammen und auf der strecke bleiben halt jene, die sich nicht wehren koennen: landbevoelkerung, junge, arme, natur. aber dieses land hat so viel zu bieten, weshalb ich fest an eine gute zukunft glaube.
naja, und sonst?! es geht mir weiterhin mehr als wunderbar, in kathmandu hab ich mich auch schon so richtig eingenistet. vorgestern war ich im buddhistischen zentrum zum meditieren, ein einstuendiger crash-kurs, der total interessant war. zwei tage vor dem raftingtrip bin ich gluecklicherweise in ein punkkonzert gestolpert und habe wirklich nette bekanntschaften knuepfen koennen. olivier, ein vor 20 jahren ausgewanderter franzose und seine nepalesische freundin serena haben auf der buehne skunk und punk zum besten gegeben.


jeden abend gibts jetzt eine verabschiedung oder einen grund anzustossen. vorgestern waren sarah und ross, die beiden englaender, den letzten tag da, heute verabschieden wir bruce, ein rafting guide aus new mexico und seine tochter. arwen und kate werden am 1sten kathmandu verlassen. patrik wird bald zu seinem naechsten trek aufbrechen und ich will noch nach nargakot und bhaktapur. also wird mir auch in den letzten tagen nicht fad werden. gestern habe ich den nachmittag mit azli, einem interessanten typen aus malaysia verbracht, der seit 16 monaten unterwegs ist und dessen groesster wunsch es ist, fotograf zu werden.


er hat mir seine fotos gezeigt und auch paar tricks zur nachbearbeitung im photoshop erklaert. dabei hat er wie am fliessband geraucht, wobei nur sehr vereinzelt zigaretten darunter waren. je mehr er sich in die birne geblasen hat, desto groesser wurde sein ego und als er von seinem unglaublichen, von gott gegebenen talent (also so gut war die fotos dann auch wieder nicht) gesprochen hat, ist trotz des grossen zimmers kein platz mehr fuer mich gewesen. es ist wirklich anstrengend geworden, ihm zuzuhoeren. fuer all seine tipps bin ich ihm aber mehr als dankbar, im normalzustand ein wirklich hilfsbereiter kerl. mit meiner zimmernachbarin, einer koreanischen gypsy, hab ich auch noch bekannschaft geschlossen. und all die neuen gesichter und so unterschiedlichen geschichten, die ich jetzt in nicht mal einem monat gehoert habe, waren mehr als beeindruckend. und dabei ist mir mein eckerl von der stadt, freak street richtig ans herz gewachsen. es wird in lonley planet als verblasstes relikt aus den 60er und 70er jahren bezeichnet, aber fuer mich ist es der richtige platz zum wohl fuehlen geworden. wer befuerchtet, ich versumpere hier, der irrt. die leute, das essen, die schachpartien und die gespraeche mit all den menschen, die total neue perspektiven aufzeigen und einem ueber seine eigenen ansichten nachdenken lassen. aber keine angst (oder keine hoffnung fuer jene, die sich ueber die weite entfernung zu mir freuen), es gibt gleichzeitig zu viele gruende, nach hause zu kommen. denn als schoenen nebeneffekt, wenn man die fremde erlebt, schaetzt man das als selbstverstaendlich erachtete, dass in oesterreich wartet.



und dass sich keiner ueber einen faden text beschweren kann, in dem ich mir die freiheit genommen habe, ueber die reiseerlebnisse hinaus zu erzaehlen, hab ich wieder paar bilder der letzten tagen (inkl. besuch in boudha) druntergemischt, auch wenn sie gerade nicht zum davor geschriebenen passen (man moege es mir verzeihen).ausserdem habe ich eine bitte an alle leser: interessante meldungen aus der heimat sind gern gesehen, dadurch ist das ganze weniger ein monolog und ich kann am laufenden bleiben! diese koennen mittels elektronischer post an dominik.frey@gmx.at verschickt oder einfach als kommentar an den post drangehaengt werden!

pfiat eich!

Mittwoch, 21. Oktober 2009

zurueck in die zukunft

der post ueber die 10 tage unterwegs im norden von nepal. gestern frisch angekommen in kathmandu. wobei das frisch eher zeitlich als woertlich zu nehmen ist. die letzte dusche ist schon eine weile her und auch das gewand haette sich ueber ein wenig wasser statt literweise schweiss sicher total gefreut. wie schlimm es war, zeigte sich im vollbesetzten bus von sundarijal (dem ende des treks) nach kathmandu, wo alle plaetze doppelt und dreifach besetzt waren, nur neben mir wollte keiner so recht sitzen.
wie ich dann in kathmandu angekommen bin und mich die frisoere und barbiere von der weite kommen sahen, fingen die sofort an, ihre rassiermesser zu schaerfen und witterten das geschaeft ihres lebens. nicht mit mir, rassiert wird erst vorm abflug, dass sich das ganze auch wirklich auszahlt.
gestern war in den 6 stunden seit meiner ankunft ganze vier mal essen, um meinen koerper nach diesen entbaerlichen tagen etwas tribut zu zollen. weil angefangen hat das ganze mit der irrsten busfahrt, die ich wohl in meinem leben gemacht habe. von kathmandu ging es mit dem bus 9 stunden lang nach syabru besi, von wo aus ich mit dem trek starten will. das es ueberhaupt dazu kommt, wundert mich noch heute. die strasse, auf die sich das antiquat von bus bewegte war an seinen besten stellen so gut wie die hochstrasse. entlang der berghaenge schlaengelt sich die strasse, mit ihr schlaengelt sich ein wahrscheinlich 3-mal ueberbesetzter bus. und da die busse nicht fuer europaeer sondern fuer kleinere nepalesen konzipiert wurde, wurden mir durch die erschuetterungen die knie am vordersitz wundgerieben. darum stand auch gleich vom ersten moment fest, zurueck nach kathmandu gehts entweder zu fuss oder im sarg!
ich entscheide mich fuer per pedes und stelle das am naechsten tag unter beweis. und von den ersten schritten an ist klar, es geht rauf und runter, egal ob man jetzt nach oben oder unten will. das verhaeltnis ist halt immer entscheidend. prinzipiell scheinen die nepalesen was gegen flache wege zu haben, dafuer eine wirklich ausgepraegte liebe zu stiegen. am ersten tag mache ich in gumnachok stop, da es zu regnen beginnt. und anstatt mich meiner durchgeschwitzten kleider zu entledigen (mir waren 2 nepalesische guides auf den fersen, die ich erfolgreich auf distanz halten konnte, um die oesterreische alpin-ehre zu verteidigen) blieb ich in der kaelte sitzen. und wie man so schoen sagt, ein feuchter fetzn wird schnell nass. so war auch meine erkaeltung, die ich schon abgehackt hatte, wieder in voller staerke eingetroffen.

beim gemeinsamen waeschetrocknen in der lodge lerne ich dann den schweizer patrik mit seinem guide hira und marcus aus italien kennen. letzterer ist der inbegriff des backpackers und erzaehlt stundenlang geschichten ueber seine erlebnisse. total lustiger typ, mit dem ich mich in kathmandu hoffentlich ende des monats treffen kann.

am naechsten tag starte ich als letzter von der lodge weg, da mir marcus noch etlich tipps fuer die reise gibt und so treffe ich auf dem trek sowohl patrik als auch das hollaendische vater-sohn-guide-gespann wieder. in langtang machen wir gemeinsam bei einer total netten familie pause und wegen der aklimatisierung entscheidet sich patrik schon dort fuer die nacht zu bleiben. da sich meine erkaeltung verschlechtert hat, entschliesse ich mich auch zu bleiben.

bei dem spaziergang ausserhalb des ortes lerne ich einen aelteren mann kennen, dem ich dann das heu fuer seine yaks nach hause trage. kaum zu glauben, dass das bisschen gras sich so anhaengen kann. als belohnung gibts tee und kartoffeln mit chili sauce.

bei der rueckkehr nach langtang fordert mich eine frau auf, ich soll ihr beim grasschneiden helfen. mit einer sichel und komisch gebueckt arbeite ich eine stunde mit (und hoffe, dass sich diese aktionen positiv auf mein kharma und meine gesundheit niederschlagen).

den abend verbringen patrik, hira und ich gemeinsam mit der gastfamilie in der kueche/schlafzimmer vor dem ofen. dieses sitzen am boden scheint nicht nur mir probleme zu bereiten, auch der schweizer patrik klagt ueber alle moeglichen beschwerden. dann erntet patrik bei jedem, vor allem bei mir, pluspunkte, da er seine aus kathmandu mitgebrachten cookies verteilt. wahrscheinlich aber nur, dass er fuer den naechsten tag leichteres gepaeck hat.

fuer das vierergespann (die tochter der gastfamilie, choenyi musste kaese holen) ging es relativ leicht nach kyonjin gompa (ungefaehr grossglockner hoehe). anfangs leichter husten wurde richtig schlimm und ich war dem licht am ende des tunnels schon nah (entschuldigt meine pathetische und uebertriebene ausfuehrung, ich bin von dem ganzen essen etwas durcheinander). ein amerikaner, den ich am ersten tag des treks kennen lernte, spendete vitamin-c tabletten. ich hoffte, bis zum naechsten tag fit zu sein, denn es war geplant, um 4.00 auf den 4900 m hohen tsergo ri zu wandern, um dort den sonnenaufgang zu sehen.
leider musste ich einsehen, dass diese seehoehe nicht unbedingt foerderlich fuer den heilungsverlauf ist und am naechsten morgen spazierte ich zurueck nach langtang village und erholte mich dort bei der gastfamilie vom vortag. fieber hatte ich zwar nie, nur der husten klang alles andere als schoen.

und waehrend ich vor dem haus in der sonne sitze und auf eine wunderheilung hoffe, kommen die zwei belgierinnen vorbei. am nachmittag treffen dann auch patrik und hira ein, die den aufstieg nicht in den geplanten 2,5 stunden schafften sondern 4 stunden brauchten und den sonnenaufgang verpassten. so wurde es ein total gemuetlicher abend mit viel reden und fuer mich auch viel tee, wodurch sich mein husten deutlich besserte.

am naechsten tag ging es in 5 stunden um 1400 hoehenmeter hinunter nach bamboo lodge. da der ganze nachmittag frei war, wurde zum ersten und auch letzten mal die waesche halbwegs gewaschen und die dusche aufgesucht. und um das absolute gefuehl der reinheit total zu spueren, fand ich nahe der lodge mitten im fluss den idealen felsen, einen steinernen thron.

zudem wird mir zum ersten mal bewusst, dass ich keine ahnung habe, was gerade in oesterreich und der welt passiert, ob es allen soweit gut geht und welcher wochentag eigentlich ist. der tagesablauf ist relativ einfach und so fuehlt sich auch alles an. fruehstuecken, 5-7 stunden gehen, essen und schlafen gehen. totales abschalten!
Beim fruehstueck lerne ich dann die zwei neuseelaenderinnen kate und matilda kennen, die jetzt nach einem jahr weltreise auf ihrem rad ihre letzten urlaubstage in nepal verbringen. wer interesse hat, kann sich den unglaublichen blog mal etwas genauer durchlesen (kateandmatilda.blogspot.com). und so kommt es auch, dass von dem erzaehlt wird, wovon ich die ganze zeit bei dem trek denken musste. es gibt mountainbiker, die sich den langtang trail runterschmeissen. mit dem heli rauf nach kyonjin gompa und dann mit dem radl ueber teilweise traumhafteste trails und hin und wieder irre (fuer mich schiebepassagen) stiegen hinunter oder hinauf. thomas, ich glaub da haetten wir einen unglaublichen spass. leider hab ich nicht sie oder ihre bikes gesehen, alles was mir blieb waren unzaehlige bremsspuren. die hoehenmeter, die wir gestern hinunter sind, gehts heute wieder hinauf. und dank meines konditionstrainers thomas tiefenbacher und des wirkungsvollen hoehentrainings explodierte ab diesem tag meine trekking leistung. der aufstieg nach thulo syabru stellt ueberhaupt kein problem dar und es geht dann weiter durch einen verzauberten maerchenwald voller gruentoene nach sing gompa, wo wir nach 7,5 stunden ankommen. mittlerweile hat sich das allabendliche daal bhat (reis mit linsensupperl und gemuese) und das porrage zum fruehstueck zu meinem einsermenue entwickelt.

die lodge besitzer fingen an zu zittern, als ich nach dem zweiten teller noch immer einen nachschlag wollte. das nette an dem gericht ist naemlich, dass man unendlich viel nachschlag bekommen kann.
Wie schon am vortag lautete das motto "up, up, up".

alles spielt super mit und ich spaziere nur so in das auf 4290 m seehoehe gelegene gosaikunda. patrik und hira geht es weniger gut und sie machen immer oefters pause. die anstrengung wurde aber durch den weg hinauf total aufgewogen, es war einfach atemberaubend, die ganze szenerie unglaublich. vor allem die bergseen hauchten dem ganzen was wildromantisches ein. geplant ist, dass wir am morgen gegen halb 6 mit einem englischen paerchen 300 m aufsteigen, um von dort aus den sonnenaufgang zu sehen. ich weiss nicht, ob es die aufregung oder das schnarrchen aus dem nachbarzimmer war, aber irgendwie konnte ich die ganze nacht nicht wirklich einschlafen.
aufstehen war an diesem morgen kein problem, da ich ja sowieso schon wach war. 20 minuten steil bergauf, wirklich kalte temperaturen, eingefrorene finger und etwas an anstrengung waren nichts im vergleich zu dem unglaublichen ausblick, den wir genossen.

die sonne kaempfte sich ueber die berge und beleuchtete anfangs nur die bergspitzen. nachdem wir eine stunde die sonne beim aufgehen bewunderten, hiess es fuer mich nach einem gemeinsamen fruehstueck abschied nehmen. patrik und hira entschieden sich, noch einen tag in gosainkunda zu bleiben.

ich hingegen wollte der gesundheit zuliebe wieder der seehoehe entgegen. nach 7 gemeinsamen tage trennten sich unsere wege und werden hoffentlich in kathmandu wieder zusammenfinden.

in 5 stunden war ich in dem laut guide 7 stunden entfernten tharepati, was mir jede menge anerkennung unter den guides und anderen trekkern einbrachte. grund fuer den schnellen abstieg war aber auch das schlechte wetter, was kaum fotografierenswertes bot.
dasselbe bild bot sich auch am naechsten tag, viele wolken und nebelig. so blieb ich meinem arbeitstempo treu und ging bis nach chipling, welches 1340 meter unter tharepati lag, durch.

einerseits war meine lunge ueber die bedingungen in genringerer hoehe hoechst dankbar, andererseits meldeten sich nun meine sprunggelenke und knie. die anstrengenden tage schaffen es aber, dass ich sogar auf der holzpritsche in den nicht wirklich noblen hotel in chipling sehr gut schlafe.
und jetzt bin ich auch schon bei gestern angekommen. letzter tag des treks wird mit einem wirklich traumhaften sonnenaufgang und fruehstueck im freien begonnen. wie ich mir schon am 2ten tag gedacht habe, waere in dieser hoehe wohl ein polarisations-filter fuer die kamera kein fehler gewesen. aber vielleicht kann man noch etwas am computer an kontrast herauskitzeln!

die zeitangaben sind mehr als unterschiedlich und liegen zwischen 2,5 stunden und 5 stunden. irgendwo dazwischen liegt wohl die wahrheit und nach unzaehligen stufen hinauf und hinunter (es gibt noch immer keine geraden wege), die wohl zig donautuerme fuellen wuerden komme ich in sundarijal an. zurueck mit den bus nach kathmandu. dort muss ich dann schockiert feststellen, dass sich irgendwo am letzten tag das geschwister-armband geloest hat. naja, wenigstens liegt es jetzt an einem exotischen ort.
und jetzt bin ich da, in kathmandu. es ist zwar recht nett hier, aber im vergleich zu den bergen ein sehr schwacher trost. plaene fuer die restlichen zwei wochen in nepal: bouddah, eine ortschaft ausserhalb von kathmandu besuchen, rafting oder kajaken mit den englaendern vom trek, vielleicht es mal mit meditation versuchen.
heute beim foto-dvd durchschauen ist mir aufgefallen, dass zirka 150 fotos von den netten leuten im internet cafe nicht gespeichert wurden und jetzt nicht mehr existieren. aufregen hat da auch keinen sinn, leider waren da viele vom schoenen zweiten tag in kathmandu dabei. was solls, es werden noch viele werden!

wir hoern uns bald wieder und liebe gruesse nach hause.

Dienstag, 20. Oktober 2009

es war einmal in nepal

da ich derzeit mein ganzes gewand in der waescherei habe, da es 10 tage lang mit schweiss und dreck einmariniert wurde und ich nun meine letzten 3 sauberen kleidungsstuecke trage, kann ich mich nicht wirklich weit von meinem hotel entfernen. das sind naemlich drei socken, zwei fuer meine fuesse und der dritte fuer...
nein, so schlimm ist es nicht, ich habe die fisherman's pants aus thailand, ein longsleeve und eine boxershort. ich bin noch etwas geschlaucht von der wanderei und darum hab ich mich entschlossen, heute etwas mediale aufarbeitung zu betreiben. starten moecht ich deshalb der vollstaendigkeit halber 14 tage davor, am 7. oktober.
in aller frueh brachte mich die parade-gastgeberin apple nach bangkok city, von wo aus ich mit dem shuttlebus zum flughafen bin. wie schon angesprochen hab ich nicht viel gutes von gmg, der bangladeshischen fluglinie gehoert. und siehe da, zuerst scheint auf der anzeige kein gate auf und dann gibts natuerlich eine verspaetung von 90 minuten. das war ja eigentlich im endeffekt auch nicht so schlimm, der anschlussflug in dhaka hat ja auch brav gewartet. allen diaeten und gewichtsreduktionsversuchen zum trotz zeit die waage am flughafen 14 kg trockengewicht (also ohne wasser) an. also muessen meine armen beine zusaetzlich zu dem zentral angelagerten thai-speck auch vom koerperschwerpunkt weiter entfernte gewichte tragen. obwohl ich nur mit einer hose, 2 leiberl, 4 boxershorts, 3 paar socken und einem fleece und einer jacke am start bin, hat das ganze andere kleinoed recht viel gewicht.
bei den passkontrollen versteck ich meinen schnupfen, indem ich mir taschentuecher in die nasenloecher stopfe. das hindert die nase nicht am rinnen und es scheint sich etwas in mein hirn zurueckzustauen. der flug ueber nepals berge war leider nicht das erhoffte bergpanorama, da es laut einheimischen dieses jahr einen recht spaeten monsum gegeben hat. wolken und regen als begruessungskommitee. dann die gepaecksausgabe, die sich fast 2 stunden gezogen hat. keine durchsagen oder hinweise, auf welchen foerderband (okay, es hat nur 3 gegeben, die aber nicht gleichzeitig einsehbar) man sein rucksaecklein finden koenne.
wie auch immer, irgendwann findet jeder topf seinen deckel oder halt jeder urlauber sein gepaeck. der erste schritt hinaus und man wurde schon von zig leuten bezueglich taxi oder hotel angequatscht. gluecklicherweise hab ich mich dann an zwei belgier gewandt, mit denen ich dann vom flughafen richtung old town gefahren bin. diese fahrt war trotz des bangkoker verkehrs ein flash: auf total kaputten strassen fahren noch kaputtere fahrzeuge im aergsten chaos um die wette. angekommen in meinem quartier machte ich mich auf essenssuche und dann auch schon auf ins traumland, nachdem der letzte bangkok-abend doch laenger gedauert hatte.
kathmandu bei tag und leichtem regen, endlich die gebaeude, menschen und den ganzen dreck bewundern koennen.

ohne plan und ziel schau ich mir die stadt an und bei einer besonders verrueckten kreuzung zueck ich die kamera, um ein beweisvideo fuer alle unglaeubigen zuhause zu machen (was da auf der strasse passiert ist nicht in worte zu fassen, ehrlich). bloederweise haben die vis a vis die u.s.-botschaft hinplatziert. so schnell konnt ich nicht schauen, war ploetzlich ein freundlicher soldat an meiner seite, der mich darauf hinwies, dass fotografieren nicht erlaubt ist. da ich grad am fokusieren war und noch nicht einmal abgedrueckt hatte, zeig ich ihm die fotos. von dem soldaten komm ich dann zu seinem vorgesetzten, dann weiter in die botschaft zu dessen vorgesetzten, bis ich dann endlich an der spitze der hierarchie (ja, obama kam vorbei und ueberpruefte meine kamera) angelangt war. daten wurden aufgenommen, meine kamera und ich fotografiert und nun offiziell als terrorist abgestempelt. als man sich dann doch gegen den elektrischen stuhl entschied und ich gehen durfte, besuchte ich swayambhu (monkey temple).
ich machte bekanntschaft mit den gerissenen geschaeftsleuten, die ja nichts verkaufen wollen, sondern nur aus naechstenliebe dir die geschichte des tempels erzaehlen und am ende eine klangschale um 3000 rupien verkaufen wollen. die ganze geschichte hatte auch was gutes, in diesem geschaeft lernte ich dann die zwei belgierinnen arwen (ja, herr der ringe) und kate kennen. da die in derselben strasse ihr hotel hatten und auch den langtang trek machen wollten, verabredeten wir uns fuer den abend.
im lokal, wo wir uns dann trafen, waren auch die taxi-belgier vom ersten tag (die uebrigens auch denselben trek machen wollen) und einer von ihnen, der schon seit 15 jahren nach nepal kommt, gibt uns tipps fuer den trek. er sagt auch, dass man in dieser jahreszeit keinen guide braucht, da der weg sehr offensichtlich ist. gut so denk ich mir, da der vorgesehene guide eh schon unterwegs ist.

am naechsten tag buche ich den bus nach syabru besi, mein startpunkt fuer den trek. als letzte besorgung habe ich mir noch ein "patagonia"-fleece um umgerechnete 3,5 euro zugelegt. von thamel spaziere ich dann nach patan, im sueden von kathmandu, um weitere tempel und sehenswuerdigkeiten zu bewundern, wobei sich schoen langsam eine saettigung einstellt.
danach stattete ich kumari, ein 4-jaehriges maedl und inkarnation der goettin durga, einen besuch ab und es zeite sich wieder meine magische anziehung auf leute, die sich durch irgendein blabla geld erschnorren wollen.

naja, und das wars dann auch schon wieder fuer diesen tag. die post-office sperrt vor meiner nase zu und deshalb werden manche leute noch bisschen auf ihre karte warten muessen. nach dem abendessen gehts auch schon ins bett, da morgen in herrgottsfrueh der bus ablegt! die letzte schwierigkeit war noch, den akku der kamera wieder aufzuladen. aber ich als verfechter der ansicht, dass ma mit a bissl an tape alles richten kann, hab das dann auch noch hinbekommen!
kapitel kathmandu fuers erste beendet. nach allem, was ich gesehen, gerochen und gehoert habe, war es auch gut so. senorischer overload!

zum abschluss noch was aus der rubrik: warentransport fuer fortgeschrittene!